Montag, 10. Februar 2014

09.02. - Zack, die Straße ist weg!




Da wir im Zeichen der Regengötter unterwegs sind, hatte es in der Nacht selbstverständlich auch in Fertil ordentlich geregnet. Die Menschen waren glücklich, selbst im Radio wurde berichtet, dass der Fluß wieder Wasser führt. Ich war dafür, dass wir uns beim Bürgermeister melden, um Geld zu kassieren! 

Haben wir nicht, stattdessen sind wir aufgebrochen um den Ort zu erkunden. 
Ein kleines Nest ohne geöffnete Cafés oder großartiges Leben auf der Straße. Trügerisch! In der Nacht wurde bis zum Morgengrauen auf der Plaza gefeiert. Trotz Regen und Steomausfall! Jetzt war auf jeden Fall gar nichts los. Es gab nicht mal einen Kaffee. 
Wir gingen zu der Sehenswürdigkeiten schlechthin, zum See. Nicht etwa zum Baden. Dazu ist er nicht zu gebrauchen.
Er ist ein Traum für Vogelliebhaber. Als wir einmal um ihn herum gingen, wunderten wir uns ernsthaft über die Menschen, die Fotoapperat umd Kamera in die Bäume starren und nicht mal grüßten. Hinterher stellte sich heraus, es gab einen Wettbewerb im Vogelsichten -"Ornitorathon" 
Am Ufer lief ein Pferd und wir sahen tatsächlich wunderschöne Wasservögel. Etwas weiter am anderen Ufer standen 2 Schimmel. Einer davon machte eine merkwürdig hopsende Bewegung und ich dachte, er hatte sich erschreckt und musste lachen. Etwas näher heran gegangen verließ mich das Lachen: 
Zoomt das Bild und Ihr seht, seine Vorherbeine waren eng zusammen gebunden! Noch dazu hatte er weder Mähne noch Schweif. Letzteres sieht man häufiger mal. Warum? Keine Ahnung. Es ist echt fies. Aber diese Art, das Tier am Weglaufen zu hindern war das Letzte! Im Norden, vor 2 Jahren haben wir häufiger 2 Tiere (Ziegen, Esel, Pferde) gesehen, die zusammengebunden waren. Zum selben Zweck. Auch an den Beinen, aber deutlich länger. Sie konnten gehen, wenn auch im Gleichschritt. Schlimm, aber ertragbar. 
Am Ende unsere Erkundungstour hatte fitbit 11.500 Schritte und etliche Stockwerke. Wir konnten also beruhigt aufbrechen Richtung  San José de Jáchal. 
Einen Teil der Strecke kannten wir von unserem Ausflug nach Ischigialasto. Doch nach dem Regen sah es ganz anders aus. Wasser auf den Straßen, Pfützen im vorher ausgedörrten Boden 
Alles lief gut, wir durchquerten einige Wasserläufe auf der Straße und das Auto sah aus wie Sau :) 
Mitten im Nirgendwo, wir hatten über etliche Kilometer kein Auto gesehen - ein Fußgänger! José hielt an, der Mann war echt in Not, er war Fahrer und sollte zwei Kunden fahren. Da es kein Strom gab, konnte er nicht tanken. Er hoffte, die Strecke von ca 140 km zur nächsten Tankstelle zu schaffen. Hatte er nicht! Auch konnte ihm niemand Sprit geben. Er war schon einige km gegangen. Wir sammelten ihn also auf und nahmen ihn mit zu seinem Auto. Mangels Schlauch konnte bei uns nichts abgezapft werden. So blieb er bei seinem Auto mitten in der Wüste und wir nahmen seine Fahrgäste mit. Ihr Ziel lag bei uns auf dem Weg. 
Das Problem war dann letztlich der Weg. Er war nämlich unterbrochen. Die Wassermassen der Nacht hatten die Straße weggespült! 
Es hieß gegen 20:00 Uhr sei die Straße wieder befahrbar. Quatsch, eher der Fluß provisorisch überfahrbar! Radlager waren bereits bei der Arbeit. Unsere, sehr netten Mitfahrer hatten es inzwischen eilig. Sie entschieden den Fluß zu Fuß zu überqueren und hofften darauf jemanden zu finden, der nicht warten, sondern umkehren, also in Ihre Richtung fahren würde. Hat geklappt! 
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Derweil standen wir fasziniert am Rand und beobachteten wie der Radlader vorran kam. Umdrehen hätte uns mehrere 100 km gekostet. Also erstma abwarten. 
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Unglaublich in was für einem Tempo es vorran ging! 
Er ist schon mal drüber :) 
Nach gut 1,5 Stunden (viel, viel schneller als angesagt!!) fuhren dann auch wir als 4. Auto auf die andere Seite. High Five!! 
Ach ja, diese Viehcher gibt es tatsächlich!
Plattgefahren- zum Glück!! 

Weiter ging es zum Ort Jáchal. Eine Strecke die sich recht lang hinzog, da es kaum Ortschaften (bedeutet 2-5 Lehmhütten) gab. Wir waren recht groggy und vor allem hungrig bei der Ankunft. Das nette Hotel war eine echte Belohnung nach dem Tag! Wir huschten für 2 Minuten in den Minipool und dann zum Essen. Eigentl wollten wir dann nur noch schlafen. Aber es gab zum Abschluss des Tages noch ein echtes Highlight! Auf der Plaza gab es ein kostenloses Konzert und die Band war grandios!! Wir blieben bis zum Schluss und es war ein echter Genuss! 

Ach ja, es gab noch zwei sehr! witzige Momente. Als wir morgens durch den Ort gingen, hatten wir schwüle 26 Grad. Ich mit kurzer Hose und T-Shirt. Wir schlendern des Wegs und von vorne Kam ein ca 6-8 jähriger Junge gelaufen. Er bremste abrupt und starrte mich fassungslos an. Dabei fragte er ernsthaft entsetzt:"ist Dir nicht kalt?????" :))) 
Später am Abend, es waren sicher noch 28 Grad gingen wir durch Jáchal und hörten ein Mädchen Ihren Freund in kurzen Hosen fragen: "Frierst Du nicht?" 
Das Temperaturempfinden ist doch sehr anders! :)  

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