Freitag, 14. Februar 2014

14.02. - Ankunft in Mendoza

Dicke Wolken über Barreal. Der Ausblick zu den Bergen extrem trostlos. 
Zeit zum Abreisen. Wieder einmal hatte uns das Wetter eingeholt. In der Nacht gab es Regen und es war wirklich, wirklich kalt! Wir tauschten Shorts und T-Shirt gegen Jeans, Pulli und sogar Jacke! 16 Grad fühlten sich verdammt kalt an. 
Heute ging es nach Mendoza. 
Unterwegs entschlossen wir uns allerdings noch einen 70 km Abstecher zur Puente del Inca http://de.m.wikipedia.org/wiki/Puente_del_Inca  zu machen. Eine Naturbrücke, die an der Passstraße nach Chile liegt. (Leider dürfen wir mit unserem Leihwagen nicht über die chilenische Grenze fahren.) Schon wenige Meter nachdem wir die Straße entlang fuhren, sahen wir einen Anhalter am Wegesrand. Er war uns beiden sympathisch und schon hatten wir wieder einmal einen Mitreisenden. Das Gesicht, das Juan Pablo machte, als wir anhielten war grandios. Er grinste im Kreis! 

Nichts passiert ohne Grund und so bin ich mir sicher, dass er in unserem Auto landete, das sollte so sein. Juan Pablo ist tatsächlich Argentinier UND Veganer! Großartig! Ich hatte natürlich allerhand Fragen. Wie kann man hier vegan leben? Immerhin war der Inder das einzige Lokal in dem ich veganes Essen bekommen habe. (Ich lebe ja nicht vegan, interessiere mich aber sehr dafür!) Er bestätigte genau das. Veganes Essen gibt es praktisch gar nicht. Es sei denn er kocht selbst, ist klar. Jetzt ist er aber als Anhalter unterwegs und ohne Geld. Für Ihn bedeutet das, dass er sich fast außschließlich von rohem Obst und Gemüse ernährt. Haferflocken hatte er noch dabei. Sein Eiweißlieferant und wichtigstes Nahrungsmittel sind jedoch die grob gemahlenen Samen des Johannisbrotbaumes. 

Es ist unglaublich süß, das hat mich völlig überrascht! Er nannte es "Kriegeressen".  Im Norden isst am Quinoa und südlicher, wo Quinoa nicht mehr wächst, da isst und aß man eben dieses. 
Es war wieder eine Begegnung mit einem tollen Menschen! Sehr schade, dass wir uns so schnell trennen mussten. Die 70km vergingen wirklich schnell. 
Bevor sich unsere Wege trennten, sahen wir uns gemeinsam bei einem Mate die beeindruckende Naturbrücke an. 
José war vor Jahren schon einmal mit Franziska dort und zu der Zeit durfte man die Brücke noch betreten und in die damals noch bestehenden Thermalbäder auf der anderen Seite gehen. Seit 2007 ist das Betreten leider verboten. Es bleibt nicht viel mehr als Fotos zu machen und den wunderschönen Ort mitten in den Anden zu bewundern. 
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Die 70 km zurück und noch weitere 100 bis nach Mendoza. Am Himmel blitze zeitweise das Blau zwischen den Wolken hervor, aber je länger wir fuhren, je trüber und grauer wurde es. Es regnete bald wieder leicht. 
Kurz vor Mendoza ein Platz zu Ehren Gauchito Gils. Über diesen modernen Heiligen  berichtet José bald mehr. 
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Mendoza begrüßte uns wolkenverhangen, aber immerhin direkt mit einem Parkplatz am Plaza Independencia. Als erstes suchten wir ein Café und fanden wohl das mit der sensationell langsamsten Bedienung! Egal, es gab WLAN  ;). 
Das Touristikbüro ist hier mal richtig groß! Aber wie gewohnt gab es allerhand detaillierter Informationen. Das ist in Argentinien wirklich wunderbar organisiert!! Sehr beispielhaft. 
Wir machten uns zu Fuß auf den Weg und aus erst leichten Regen wurde immer mehr. Wie mussten feststellen, in Deutschland kauft es sich einfacher einen Regenschirm! Offenbar ein nicht so häufig gefragter Artikel... 
Wir ergatterten irgendwann einen und schlenderten von Hotel zu Hotel. Das eine zu teuer, das nächste ohne Parkplatz oder schon ausgebucht. Letztlich fanden wir eines das perfekt ist. 300 Pesos, Parkplatz und sauber. Inzwischen habe ich die nassen Klamotten gewechselt und grüße Euch aus der Lobby :) 

Ach ja, heute ist auch hier Valentinstag. Manch einer macht es sich da kuschelig 



1 Kommentar:

  1. Was für ne schöne Begegnung. Der arme Kerl hat aber echt wenig Auswahl, da bin ich aber um das Angebot in Deutschland dankbar. Und damit meine ich nicht die schier unendlichen Fertigprodukte sondern rein das, was man aus dem lokalen Gemüse und Getreide machen kann. Die Brücke sieht toll aus, wie alle Bilder halt. Noch ne schöne weitere Fahrt.

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